Ausbildung und Erfahrung
Stahel ist heute als unabhängiger Berater und Industrieanalytiker tätig. Nach seinen Studien an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich, die er mit einem Diplom in Architektur und Ort-, Regional- und Landesplanung abschloss, arbeitete er mehrere Jahre als Architekt und Planer in Grossbritannien und der Schweiz; 1973 trat er in die Battelle Forschungszentren in Genf ein, wo er als Projektleiter im Zentrum für Angewandte Wirtschaftsforschung vor allem auf den Gebieten Unternehmensplanung, Innovation und Bauwesen tätig war; 1979 wurde er persönlicher Assistent des Präsidenten einer Industrieholding mit weltweiten Aktivitäten in Eisenbahnen, Hochseeschifffahrt und Immobilien, in der er auch die Funktion eines Controllers ausübte.
Seit 1984 arbeitet Stahel als unabhängiger Berater und Forscher in zahlreichen europäischen Ländern, den USA und Asien, vor allem auf den Gebieten:
- der Strategie- und Politik-Beratung für eine nachhaltige Gesellschaft,
- der Förderung von technischen und kommerziellen Innovationen der Nutzungsdauer-Optimierung (Weiterverwendung, Reparatur, Wiederinstandsetzen und technologisches Hochrüsten von Gütern und Systemen),
- der regionalen Wirtschaftsentwicklung und der lokalen Beschäftigungsinitiativen,
- des Risikomanagements und der Versicherungswissenschaft.
Auszeichnungen
1978 verlieh die Deutsche Gesellschaft für Zukunftsforschung in Berlin einen ersten Preis an Peter Perutz und Walter Stahel [8]; 1982 war er einer der Gewinner des Mitchell-Prize-Wettbewerbes über "sustainable societies" in den USA mit dem Beitrag "The Product-Life Factor"
Funktionen
Seit 1982 ist Stahel einer der Gründer-Direktoren des Institutes für Produktdauer-Forschung in Genf; seit 1988 stellvertretender Generalsekretär der Genfer Vereinigung; er ist seit 1984 Sekretär der europäischen Sektion der Internationalen Stiftung für Wissenschaftspolitik (London) und war 1984-94 Schatzmeister der Europäischen Gruppe zur Förderung von lokalen Beschäftigungsinitiativen EGLEI in Brüssel. Stahel ist eines der Gründungsmitglieder des 'Factor 10-Clubs'.
Associate Editor der Genfer Hefte (Risiko und Versicherung), Herausgeber des Risk Management Newsletters der Genfer Vereinigung; Mitglied des editorial board des Journal of Industrial Ecology, Yale/USA (MIT Press), und des 'Int'l Journals for Disaster Prevention and Management', Bradford/UK.
Berufungen
Zusammen mit Prof Eugen Gomringer wurde Stahel von der Stiftung Hochschule für Gestaltung Ulm zum Intendanten des IFG Forum 1992/93 berufen ; 1991 wurde er vom Design Center Stuttgart in die Jury der 'Design-Auswahl', 1993, 1994 und 1995 in die Jury des österreichischen 'Staatspreises für Design', 1994, 1996 und 1998 des österreichischen 'Öko-Design-Preis' berufen. Er war Mitglied der Jury des Int. Design-Preises Baden-Württemberg 1996-97, und des Busse Longlife Awards 1996.
Die Hochschule der Künste Berlin hat ihm 1993/94 einen Lehrauftrag für das Fach 'Zukunftswerkstatt Design', ID IV, erteilt; die Fachhochschule Anhalt im Sommersemester 1998 einen Lehrauftrag im Fachbereich Design in Dessau; die HSR Ingenieurschule Rapperswil hat ihn 1998 als Dozent im Nachdiplomstudium Ressourcenbewirtschaftung berufen
1996 wurde Stahel als Mitglied des ersten Umweltbeirates der Deutschen Bahn AG berufen, 1996 und 1998 als Mitglied der Jury des SHE (safety, health and environmental) Excellence Awards von DuPont de Nemours, USA; er ist Mitglied der 'Work and Environment Initiative' of the School of Industrial and Labour Relations, Cornell University, Ithace, N.Y., Mitglied des Umweltrates der UmweltBank Nürnberg, der Arbeitsgruppe "Basic Needs" des Themenparks der EXPO 2000 Hannover, sowie des Eco-Dream-Teams der Interface Inc., Atlanta, GA. (1998)
Stahel ist zudem Mitglied des gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Beirats für die Modellentwicklung einer sozial- und umweltverträglichen Europäischen Union (DG XII Brüssel). Consultant für Strategien einer nachhaltigen Gesellschaft für DG III, DG XII und ETAN der Europäischen Kommission in Brüssel, sowie für British Steel plc. London und weitere Unternehmen.
Veröffentlichungen
Stahel ist Autor von Bücher und zahlreichen Artikeln über Strategien einer höheren Ressourcenproduktivität (Stoffe und Energie) und der Arbeitsplatzschaffung. Unter seinen Veröffentlichungen seit 1980 finden sich:
- Intelligente Produktionsweisen und Nutzungskonzepte - Handbuch Abfall I - Allgemeine Kreislaufwirtschaft (1995), Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg.
- The Limits to Certainty (mit Orio Giarini) (1989/1993), Kluwer Academic Publishers, Dordrecht. Übersetzungen französisch 1990; italienisch 1993; rumänisch 1996. Deutsche und japanische Übersetzungen erscheinen 1999.
- Gemeinsam nutzen statt einzeln verbrauchen (1993); IFG Intern. Forum für Gestaltung Ulm 1992, Stahel Walter R., und Gomringer, Eugen, Wurlitz; IFG (Hrsg.) Anabas Verlag, Giessen.
- Langlebigkeit und Materialrecycling - Strategien zur Vermeidung von Abfällen im Bereich der Produkte" (1991), Vulkan Verlag Essen/Umweltministerium Baden-Württemberg.
- Wirtschaftliche Strategie der Dauerhaftigkeit (mit Max Börlin) (1987); Schweiz. Bankverein Basel, Bankverein-Heft Nr 32.
- The Product-Life Factor, Mitchell-Prize 1982, Houston, Texas (wiedergegeben in einer Reihe von Büchern und Periodika).
- Jobs for Tomorrow, the Potential for Substituting Manpower for Energy (mit G. Reday-Mulvey), DG V, EG-Kommission, Brüssel, 1976; Vantage Press, N.Y. (1981).
- Arbeitslosigkeit-Beschäftigung-Beruf (mit Peter Perutz), GZ-Wettbewerb Berlin 1978; Minerva Verlag, München, 1980.